Biomass from forests and wood.
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Wälder I Forstwirtschaft I Importe und Fußabdrücke

Dieser Abschnitt befasst sich zunächst mit dem Zustand der Wälder in Deutschland, um ein Verständnis für die Potenziale und Grenzen des Ausbaus der forstbasierten Bioökonomie zu schaffen. Es werden Daten zum Forstsektor vorgestellt und untersucht, wo, wie und wie viel Holz im In- und Ausland beschafft wird, um die Nachfrage zu befriedigen. Darüber hinaus werden kritische Fragen zu den zukünftigen Herausforderungen gestellt – im Spannungsfeld zwischen Kohlenstoffsenke und Emissionen.

Wälder

Die Wälder Deutschlands bedecken rund 11,4 Millionen Hektar, was etwa einem Drittel (32 %) der Gesamtfläche Deutschlands entspricht (2011-2012) [1]. Zu den wichtigsten Kennzahlen gehören:

  • Fast die Hälfte (48 %) der Wälder in Deutschland befindet sich in Privatbesitz, und etwa die Hälfte dieser Wälder ist kleiner als 20 Hektar [1]. Dies wirkt sich auf die Zusammensetzung und die Bewirtschaftungsziele der Wälder aus.
  • Fichte, Kiefer, Buche und Eiche sind die häufigsten Baumarten und bedecken zusammen fast drei Viertel (73 %) der deutschen Waldfläche [1]. Wären die deutschen Wälder in ihrem natürlichen Zustand belassen worden, würden Laubbäume dominieren. Es wurden jedoch insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg überwiegend Nadelbäume (vor allem Fichte und Kiefer) angepflanzt, die heute den größten Teil der deutschen Wälder ausmachen (54 % der Fläche).
  • Rund ein Viertel der deutschen Wälder sind als Monokulturen (nur eine Art) charakterisiert [2]. 29 % der deutschen Waldbestände sind dagegen als „naturnah“ eingestuft [3] und 2,8 % (Stand 2019) fallen in die Kategorie „Wald mit natürlicher Entwicklung“ [4]. Für die letztgenannte Kategorie wurde in der Nationalen Biodiversitätsstrategie ein Ziel von 5% bis 2020 festgelegt [5].

Zwischen 2018 und 2020 wurden die deutschen Wälder in beispiellosem Ausmaß zerstört – durch Insekten (insbesondere Borkenkäfer), Stürme, Hitzewellen und Trockenheit [6]. Schätzungen zufolge wurden in diesem Zeitraum durch extreme Wetterereignisse mehr als 12,7 Milliarden Euro an Schäden in der Forstwirtschaft verursacht [7]. Satellitengestützte Daten aus dem Jahr 2021 lassen vermuten, dass die Schäden möglicherweise noch höher sind als bisher angenommen: Sie berichten von Baumverlusten auf rund 500.000 Hektar (bzw. fast 5 % der gesamten Waldfläche Deutschlands) [8].

Diese Verluste betrafen hauptsächlich Nadelbäume wie Fichte und Kiefer. Dies spiegelt sich auch in der Sterblichkeitsrate wider, die in der Waldzustandserhebung [9] erfasst wurde: Bei der Fichte stieg sie im Mittel von ca. 1 % auf über 10 % in den Jahren 2020 und 2021. Bei der Buche war der Anstieg von durchschnittlich 0,3 % auf 0,8 % im Jahr 2019 deutlich geringer [9]. Aus diesem Grund ist es ein Ziel der Waldpolitik, den Anteil der Laubbaumarten in Deutschland zu erhöhen [10]. Diese sind widerstandsfähiger gegen Insekten und Klimaeinflüsse und tragen zur Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt bei [11]. Allerdings sind Nadelbäume für die Industrie attraktiver. Durch die spezifischen physikalischen Eigenschaften von Nadelholz lässt dieses sich nur schwer ersetzen – insbesondere im Bauwesen [12]. Dieser Wandel könnte also weitreichende Auswirkungen auf die künftige Bioökonomie haben. Es wird deutlich, warum eine Systemperspektive notwendig ist, die natürliche und sozioökonomische Systeme miteinander verbindet, um eine ausgewogene Bioökonomie zu fördern. Es ist wichtig, die richtigen Anreize für Innovationen zu schaffen – z. B. in Richtung von Innovationen, die Angebots- und Nachfragesysteme überbrücken (Beispiele hierfür sind die Konzentration auf langlebige Holzprodukte aus Laubholzarten wie Laubholz-Furnierschichtholz [13] sowie Dämmstoffe [14]).

Insgesamt kommt der Nationale Waldbericht 2021 zu dem Ergebnis, dass sich der Wald in Deutschland in den vergangenen Jahren (2018 – 2020) in keinem guten Zustand befand. Vier von fünf Bäumen in Deutschland litten in diesen Jahren unter Kronenverlichtung [15]. Der Wassermangel war omnipräsent und als Folge zeigten fast alle Baumarten Anzeichen von Trockenstress. Der Nationale Waldbericht zieht folgendes Fazit: Die Kalamitäten der letzten Jahre haben zu den schwersten Waldschäden und zur schwersten Krise der Forstwirtschaft seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland geführt.” [15] Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, die deutschen Wälder so anzupassen, dass sie den vielfältigen Zielen von Wirtschaft, menschlichem Wohlbefinden, Klima- und Naturschutz gerecht werden. Um die Zielkonflikte und Synergien besser zu verstehen, werden derzeit mehrere Projekte durchgeführt [16].

4.2 EN Forestry picture fact

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Forstwirtschaft

Wie viel Holz wird in den deutschen Wäldern geerntet?

Die Holzernte hat in den letzten Jahrzehnten in Deutschland kontinuierlich zugenommen, was auf die Zusammensetzung der Baumarten und die Altersstruktur der deutschen Wälder zurückzuführen ist. In Perioden mit starken natürlichen Störungen werden zusätzliche Abholzungen durchgeführt. Diese Entnahmen kompensieren teilweise die regulären Holzernten. Im Jahr 2007 beispielsweise erreichte die Holzentnahme aufgrund des Sturms Kyrill [17] ein Maximum von mehr als 90 Millionen Kubikmetern (ohne Rinde). Der Bergungsholzeinschlag machte in diesem Jahr etwa 40 % der gesamten Holzernte aus, mit großen Mengen an „Windwurf-Holz”. Im Jahr 2020 wurden in den deutschen Wäldern rund 86 Millionen Kubikmeter (ohne Rinde) geerntet und entnommen. Davon entfielen 75 % der Holzentnahmen auf den Bergungsholzeinschlag, der insbesondere durch Insektenschäden verursacht wurde und vor allem Nadelbäume betrifft [18]. Dies ist das Ergebnis einer dreijährigen starken Trockenperiode (2018 bis 2020), die in Verbindung mit Stürmen und Insektenkalamitäten insbesondere bei der Fichte zu hohen Mortalitätsraten geführt hat.

Deutsche Rundholzentnahme 1954 - 2020, mit verschiedenen statistischen Methoden und dem Abfluss von Kalamitäten auf den Einschlag. (Quelle: Hennenberg et al. (2022) [17]).
Anmerkungen: Einschlag = amtlich gemeldeter Holzeinschlag (aus amtlich gemeldeten Quellen und Daten der Holzeinschlagsunternehmen); Einschlagsrückrechnung = zusätzlicher Holzeinschlag, der nicht in der amtlichen Statistik erfasst ist, basierend auf einer Ex-post-Neuberechnung von z.B. Entnahmen, Branchenerhebungen und Bestandsveränderungen. Mit anderen Worten: eine Schätzung des gesamten Holzeinschlags auf Basis der bekannten Holzverwendung; siehe auch die Einschlagsstatistik des Thünen-Instituts [19].

Wofür werden die deutschen Entnahmen verwendet?
  • Die Hälfte der deutschen Ernte 2017 wurde von der Sägeindustrie zur Herstellung von Schnittholz verwendet [20]. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Nadelbäume (93 %). Ein sehr geringer Anteil an Laubhölzern (ca. 0,2 Millionen Kubikmeter) wurde für die Furnier- und Sperrholzproduktion verwendet.
  • Etwas mehr als 30 % der deutschen Holzernte wurden 2017 direkt energetisch genutzt. Der Großteil des Energieholzes bestand aus Laubholz (62 %) und wurde in Privathaushalten zum Heizen verwendet. Etwa 7 % der deutschen Ernte 2017 wurden in Kraftwerken verbrannt. [20]
  • Knapp 20 % des in Deutschland geernteten Holzes wurde 2017 von der Industrie zur Herstellung von Zellstoff und Zellulose (z. B. für die Papierherstellung) sowie von Faser- und Spanplatten verwendet. Rund drei Viertel der industriellen Verwendungszwecke wurden mit Nadelbäumen gedeckt [20].

4.2.2.2 DE Inlandsverwendung Rohholz in Deutschland 2017

Inlandsholzverwendung in Deutschland 2017 in Rundholzäquivalenten. (Quelle: In Anlehnung an das Flussdiagramm des Thünen-Instituts für Waldwirtschaft, Thünen-Einschlagsrückrechnung; [20]).

Welche Bedenken in Bezug auf die Nachhaltigkeit gibt es?

Ein Grundprinzip der Waldbewirtschaftung wurde vor über 300 Jahren in Deutschland entwickelt: Es soll nicht mehr entnommen werden als jährlich nachwächst [21]. Im Laufe der Jahre hat sich diese produktionsorientierte Perspektive dahingehend weiterentwickelt, dass auch soziale, ökologische und ökonomische Erwägungen [22] auf verschiedenen Bewirtschaftungsebenen (von einzelnen Waldbeständen bis hin zu globalen Wäldern) einbezogen werden. Laut Einschätzungen liegt das deutsche Produktionsniveau im Bereich der nachhaltigen Produktionskapazitäten der deutschen Wälder (derzeit allgemeiner Konsens [23]). Das deutsche Verbrauchsniveau übersteigt jedoch bereits diese Grenzen (siehe Fußabdruck). Dies wirft komplexe Fragen auf, zum Beispiel in Bezug auf unsere Bemühungen, den Klimawandel aufzuhalten:

Ist es besser, Holz zu ernten, um es in der Bioökonomie zu verwenden (z. B. als Ersatz für mineralische Produkte) oder die Bäume im Wald zu belassen (als Kohlenstoffsenke und zur Erbringung ökologischer Leistungen)?

Schätzungen zufolge binden die Wälder in Deutschland rund 56 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr (z. B. im Jahr 2017) [24]. Weitere 6 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr wurden im gleichen Zeitraum zusätzlich in Holzwerkstoffen gespeichert. Zusammen speichern Wälder und holzbasierte Produkte das Äquivalent von 7 % der jährlichen Treibhausgasemissionen in Deutschland. Größere Waldstörungen (Trockenheit und Waldsterben) können jedoch sowohl die Daten der letzten Jahre (darin eine mögliche Überschätzung der Senke) als auch das künftige Potenzial erheblich beeinträchtigen [24]. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die Bewirtschaftung der Wälder zu verbessern, um ihre Ökosystemleistungen zu schützen.

Es gibt keine Patentlösung. Die Kohlenstoffbindung und -speicherung hängt von Faktoren wie Produktivität, Alter und Bewirtschaftung der Bestände sowie von Baumarten und Wachstumsbedingungen ab. Eine Studie hat gezeigt, dass die Nutzung von primärer Holzbiomasse aus Wäldern für die Energieerzeugung und für kurzlebige Holzprodukte „im Vergleich zu fossilen Brennstoffen in der Regel keine oder nur eine geringe Verringerung der Treibhausgasemissionen mit sich bringt“ [25]. Der Klimaschutzeffekt ist höher, wenn Bäume, die hauptsächlich für solche Zwecke genutzt werden, nicht geerntet werden [26].

Es gibt jedoch Ausnahmen (z. B. Bergungsholzeinschlag, Waldumbau, Verhütung von Waldbränden), die deutlich machen, dass die Kohlenstoffbilanzierung einen Systemansatz [27]und Transparenz in Bezug auf Ziele, Parameter und Umfang erfordert [28]. Das „Senkenpotenzial“ von holzbasierten Produkten scheint auch größer zu sein, wenn Holz für langlebige Produkte verwendet wird (wie im Bauwesen [29], aber auch abhängig vom Gesamtvolumen der Verwendung). Solche Anwendungen könnten zur Stärkung regionaler Versorgungsketten, zur Förderung von Innovationen [30] und zur Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort beitragen (insbesondere in ländlichen Gebieten und sowohl für Arbeitsplätze im Niedrig- als auch im Hochtechnologiesektor).

In der Forst- und Holzwirtschaft sind in Deutschland rund 1 Million Menschen beschäftigt (im Jahr 2019). Die Bruttowertschöpfung dieser Sektoren wird für das Jahr 2019 auf 56 Milliarden Euro geschätzt [31].

Mittelfristig besteht die Herausforderung darin, eine Waldbewirtschaftung zu etablieren, die zu klimaresistenten und ökologisch wertvollen Waldbeständen führt. Dies erfordert je nach Standortverhältnissen ein breites Spektrum an Bewirtschaftungsmaßnahmen, vom Waldumbau über die Wertholzförderung bis hin zur Extensivierung und dem Aufbau von Holzvorräten. Auf diese Weise können die Ziele des Klima-, Natur- und Umweltschutzes erreicht und gleichzeitig eine stabile Holzversorgung sichergestellt werden, insbesondere für langlebige Holzprodukte. Dies trägt auch dazu bei, volatile Preisspitzen [32] zu vermeiden, die z.B. für Industrie, Gewerbe und Verbraucher zu Schwierigkeiten führen.

Die Frage für das Monitoring lautet: Wie viel Primärholz aus dem Wald ist unter welchen Bedingungen verfügbar? Die Antwort darauf ist entscheidend, um Kompromisse und Potenziale abschätzen zu können und eine langfristig stabile und nachhaltige Versorgungsprognose zu erstellen, damit die Signale für Investitionen heute „richtig“ gesetzt werden.

Importe und Fußabdrücke

Der Fußabdruck des deutschen Holzverbrauchs lag 2021 bei 134 Mio. m3 inklusive Rinde und Ernteverluste [33]. Nach dieser Methode stammt etwa die Hälfte des in Deutschland genutzten Holzes aus Deutschland (in Rundholzäquivalenten). Etwa ein Viertel wird aus Europa importiert, ein weiteres Viertel aus dem Rest der Welt (insbesondere aus China, Russland, USA und Kanada). Deutschland exportiert auch große Mengen (etwa ein Drittel der Holzernte im Jahr 2021).

4.2.2.2 DE Fussabdruck

Zusammensetzung des deutschen Holzverbrauchs-Fußabdrucks 2021 in Rundholzäquivalenten. (Quelle: Basierend auf Egenolf et al. 2022 [33]).
Anmerkung: Der Fußabdruck setzt sich aus den Primärholzströmen zusammen, die aus Wäldern in Deutschland und im Ausland bezogen werden. Exporte von in Deutschland geerntetem Primärholz werden abgezogen. Weitere Informationen zur Berechnungsmethode finden Sie in der Fußabdruck-Datenbank.

Welche Nachhaltigkeitsaspekte sind mit dem Konsum in Deutschland verbunden?

Schon heute ist der deutsche Holzverbrauch höher als die Menge, die jährlich in den deutschen Wäldern nachhaltig geerntet werden kann [33]. Es besteht die Gefahr, dass die Importe in einem Ausmaß zunehmen, das die globale Waldfläche überlastet – sowohl im Hinblick auf die Integrität des Ökosystems als auch im Hinblick auf eine gerechte Verteilung [34]. Welche und wie viele Belastungen im Spannungsfeld zwischen Versorgung und Naturschutz als akzeptabel angesehen werden, sollte gesellschaftlich diskutiert werden. Die Grafik illustriert den deutschen Konsum im Vergleich zu drei verschiedenen Benchmarks eines nachhaltigen Holzkonsums. Auf Basis dieses Vergleichs wird ersichtlich, dass der Gesamtverbrauch in Deutschland bereits zu hoch ist.

4.2.2.2 EN Overview of sustainability benchmarks compared to use levels in Germanys Graphic jpg

Deutschlands Holzfußabdruck und vergleichende Benchmarks zur Veranschaulichung. (Quellen: Basierend auf Beck-O'Brien et al. (2022) [34]).
Für weitere Informationen siehe: globaler Risikokorridor [35]; globaler Durchschnittsverbrauch [36]; deutsche Wälder [37]).

Die hohe Nachfrage nach Holz birgt auch die Gefahr, dass illegale Aktivitäten attraktiver werden. Schätzungen zufolge stammen 15 bis 30 % des weltweit gehandelten Holzes aus illegalem Einschlag [38]. Forstkriminalität (einschließlich illegalem Holzeinschlag und Entwaldung) wird als „die größte Bedrohung für das Leben auf unserem Planeten, die mehr Arten und Bestände zerstört als jede andere menschliche Aktivität“ bezeichnet [39]. Zwischen den Profiten und Anreizen der Forstkriminalität und den Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung besteht ein erhebliches monetäres Ungleichgewicht.

Ausblick

Holz muss in Zukunft intelligenter und effizienter genutzt werden (z. B. durch eine bessere Nutzung von Recyclingfasern und die Abschaffung verschwenderischer Praktiken bei Verpackungen, Papier, Wegwerfprodukten usw.). Anreize zur Bevorzugung langlebiger Produkte gegenüber der energetischen Nutzung müssen geschaffen werden. So können auch die entsprechenden Innovationen entstehen, die für eine nachhaltige und zirkuläre Bioökonomie charakteristisch sind und in der Bioökonomiestrategie angestrebt werden. Darüber hinaus muss auch der nachhaltige Konsum aktiv gefördert und per Monitoring gemessen werden.

 


Notizen und Referenzen

  1.  Die Daten stammen aus der Dritten Bundeswaldinventur (durchgeführt in den Jahren 2011/2012), zusammengefasst im Bericht "Der Wald in Deutschland" (BMEL 2014). Umfangreiche Informationen finden Sie unter https://www.bundeswaldinventur.de/ und Daten für die Erstellung eigener Grafiken unter https://bwi.info/start.aspx. Einen Überblick über den Wald und die Forstwirtschaft in Deutschland bietet die FNR u.a. mit Factsheets: https://www.fnr.de/fileadmin/Projekte/2019/Mediathek/Basisdaten_KIWUH_web_2te_Auflage_Okt.pdf. Die vierte Bundeswaldinventur ist im vollen Gange (2022).
  2. Holzwarth et al. (2020). Earth Observation Based Monitoring of Forests in Germany: A Review. Remote Sens. doi: 10.3390/rs12213570.
  3.  In der Studie von Böttcher et al. (2022) wurden drei Kategorien unterschieden: "Naturnah" (29%), "Bedingt naturnah" (23%) und "Naturfern" (48%). Die Klassifizierung wurde vom Öko-Institut auf der Grundlage von Daten des Thünen-Instituts (2014) vorgenommen (Dritte Bundeswaldinventur, 2012) mit dem Ziel, potenzielle Waldsysteme für Zahlungen für Ökosystemleistungen zu unterscheiden. Siehe Tabelle 1 in Böttcher et al. (2022). Entwicklung eines finanziellen Anreizsystems für zusätzliche Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen im Wald. Climat. chang. Verfügbar unter: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/entwicklung-eines-finanziellen-anreizsystems-fuer.
  4. BfN (2020). Die Lage der Natur in Deutschland. Verfügbar unter: https://www.bfn.de/sites/default/files/BfN/natura2000/Dokumente/bericht_lage_natur_2020.pdf
  5.  Natürliche und naturnahe Wälder sind entscheidend für die Bereitstellung von Ökosystemleistungen, die Sicherung von Lebensräumen für die biologische Vielfalt und die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Wälder. Siehe auch BMUV (2019). Indikatorenbericht 2019 der Bundesregierung im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt. Verfügbar unter: https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/indikatorenbericht_2019_bf.pdf
  6.  Siehe z.B. die Daten und den Artikel von Destatis (2021). Waldschäden: Schadholzeinschlag durch Insektenbefall binnen fünf Jahren mehr als verzehnfacht. Verfügbar unter: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/08/PD21_N050_41.html (Zugriff Dez. 2022)
  7. Möhring et al. (2021). Schadenssumme insgesamt 12,7 Mrd. Euro. (Abschätzung der ökonomischen Schäden der Extremwetterereignisse der Jahre 2018-2020 in der Forstwirtschaft. Verfügbar unter: https://www.waldwissen.net/assets/FVA/Waldwirtschaft/12_7_Mio_Schaden/2021_02_DFWR_Waldscha__den.pdf (Zugriff Dez. 2022)
  8.  Daten wurden erhoben vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (2022). Sorge um den deutschen Wald. Verfügbar unter: https://www.dlr.de/de/aktuelles/nachrichten/2022/01/20220221_sorge-um-den-deutschen-wald (Zugriff Dez. 2022).
  9. Erkunden Sie Daten online: https://tiwo-wze.shinyapps.io/WZE_app_mit_Ausscheiderate/; Summe aus "Vollständiger Nadel-/Blattverlust" (Trockenheit), "Abiotisch bedingter Ausfall" (z.B. Windwurf) und "Biotisch bedingter Ausfall" (z.B. Borkenkäfer)
  10.   Laubbaumarten haben zwischen 2002 und 2012 um +7% zugenommen (BMEL 2014) (siehe Fußnote [1] oben)
  11.  Laubbaumarten "fördern an vielen Standorten bodenbildende Prozesse, die Grundwasserneubildung, die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten sowie die Stabilität und Anpassungsfähigkeit der Waldbestände zum Beispiel gegen Schaderreger, Sturm und Klimaänderung" BMUV (2019). Indikatorenbericht 2019 der Bundesregierung im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt. Verfügbar unter: https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/indikatorenbericht_2019_bf.pdf (Zugriff Dez. 2022).
  12.  Die industrielle Nutzung von Laubbaumarten nimmt zu, aber es bleiben kritische Herausforderungen: BMEL und BMUV (2020). Laubholz kann Nadelholz beim Bauen noch nicht ersetzen. Verfügbar unter: https://www.waldklimafonds.de/service/presse/presse-detail/laubholz-kann-nadelholz-bei-bauen-noch-nicht-ersetzen
  13.  Ein Beispiel ist z.B. die BauBuche. Erhältlich unter: https://www.pollmeier.com/de/baubuche/
  14.  Zum Beispiel mit innovativen Technologien, die es ermöglichen, Buchenholzfasern für die Dämmung zu verwenden. Siehe die Pressemitteilung über ein aktuelles Projekt unter: https://news.fnr.de/fnr-pressemitteilung/neue-mahlscheiben-zur-herstellung-von-holzfasern-fuer-daemmstoffe
  15.  BMEL (2023). Waldzustandserhebung 2022. Verfügbar unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/030-waldzustandserhebung.htmlI und BMEL (2021). Waldbericht der Bundesregierung 2021. Verfügbar unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/waldbericht2021.pdf?__blob=publicationFile&v=11. Siehe auch Informationen zur Baumkronenerhebung unter: https://www.thuenen.de/en/wo/fields-of-activity/soil-protection-and-forest-health/crown-condition-survey/ 
  16.  Siehe zum Beispiel die folgenden Quellen, Projekte und Links:
    • UBA-Projekt THG-Projektionen: „Politikszenarien für den Klimaschutz X“
    • DEFENs: Umgang mit den Auswirkungen auf Wälder unter veränderter Endnutzung, Klimawandel, natürlichen Störungen und politischen Zielen (Waldklimafond)
    • BioSINK: Auswirkungen der energetischen Nutzung von Waldbiomasse in Deutschland auf deutsche und internationale LULUCF-Senken (UBA)
    • LANDMARC: LAND use based MitigAtion for Resilient Climate pathways (EU, Horizon 2020). Verfügbar unter: https://www.landmarc2020.eu/germany-forest-management
    • UBA-CARE: Transformation zu einem vollständig treibhausgasneutralen Deutschland. Verfügbar unter: https://ubacare.com/.
    • waldvision.de
    • https://co2-speichersaldo.de/en/index.html
  17. Hennenberg et al. (2022). Aktuelle Nutzung und Förderung der Holzenergie. Climat. chang. Verfügbar unter: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/aktuelle-nutzung-foerderung-der-holzenergie .
  18.  Weitere Informationen zur Berechnung der Baumfällungen sowie zu Aufschlüsselung nach verschiedenen Baumarten, Bundesländern und Katastrophen verfügbar unter: https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Wald-Holz/Publikationen/Downloads-Wald-und-Holz/holzeinschlag-2030331207004.pdf?__blob=publicationFile
  19. Einschlagsrückrechnung vom Thünen Institut. Verfügbar unter: https://www.thuenen.de/de/fachinstitute/waldwirtschaft/zahlen-fakten/holzeinschlag-und-rohholzverwendung.  Weitere Informationen darüber, wie das Thünen-Institut zur Berechnung der Baumfällungen sowie zu Aufschlüsselung nach verschiedenen Baumarten, Bundesländern und Katastrophen berechnet: Jochem et al. (2021). National wood fiber balances for the pulp and paper sector: An approach to supplement international forest products statistics. doi: 10.1016/j.forpol.2021.102540.
  20. Thünen-Institut Berechnung der Ressourcenströme (2017). Verfügbar unter: https://www.thuenen.de/media/institute/wf/HM_div._Statistik_Dateien/Dateien_-_Bilanzen_-_Tabellen/Wald/Einschlagrueckrechnung/Rohholz_Inlandsverwendung.pdf
  21. „Carlowitz 1713 in seinem Werk "Sylvicultura oeconomica" erstmals, dass immer nur so viel Holz geschlagen werden sollte, wie durch planmäßige Aufforstung wieder nachwachsen kann“ Available at: https://www.bmel.de/DE/themen/wald/wald-in-deutschland/carlowitz-jahr.html
  22.  Weitere Informationen über Waldmodelle für Deutschland zur Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten finden Sie unter:
  23. Siehe Egenolf et al. (2022) für eine Zusammenstellung verschiedener Quellen und Trends für nachhaltige Versorgungskapazitäten (siehe auch Fußnote [37] unten) im Vergleich zu Produktions- und Verbrauchsniveaus. Was das Produktionsniveau betrifft, so zeigt die Analyse, dass die Produktion derzeit unter den Schätzungen für die nachhaltige Versorgungskapazität liegt, dass sich dies jedoch in naher Zukunft ändern könnte. Egenolf et al. (2022). The timber footprint of German bioeconomy scenarios compared to the planetary boundaries for sustainable roundwood supply. Sustain. Prod. Consum.
  24.  Die Daten beziehen sich auf einen Durchschnitt für den Zeitraum 2016-2020, aber erhebliche Waldstörungen (Dürre und Waldsterben) sind noch nicht in die Bilanzierung eingeflossen, so dass die senkende Wirkung des Waldes für die Jahre 2018-2020 möglicherweise deutlich überschätzt wird. Siehe:
  25. Luick et al. (2021). Primeval, natural and commercial forests in the context of biodiversity and climate protection – Part 2: The Narrative of the Climate Neutrality of Wood as a Resource. Naturschutz und Landschaftsplanung. doi: 10.1399/NuL.2021.12.01
  26. Fehrenbach et al. (2022). The Missing Limb: Including Impacts of Biomass Extraction on Forest Carbon Stocks in Greenhouse Gas Balances of Wood Use. Forests. doi.org/10.3390/f13030365
  27. Cowie et al. (2021). Applying a science-based systems perspective to dispel misconceptions about climate effects of forest bioenergy. GCB Bioenergy. doi.org/10.1111/gcbb.12844
  28.  Siehe das CO2-Speichersaldo online: https://co2-speichersaldo.de/de/index.html und den Online-Blog zu diesen Fragen: https://blog.oeko.de/red-iii-methodik-in-der-treibhausgasbilanz-fuer-energieholz-fehlt-ein-wichtiger-aspekt-der-ipcc-regeln/. Weitere akademische Quellen sind: Waring et al. (2020). Forests and Decarbonisation – Roles of Natural and Planted Forests. doi: 10.3389/ffgc.2020.00058.; Noormets et al. (2015). Effects of forest management on productivity and carbon sequestration: A review and hypothesis. doi: 10.1016/j.foreco.2015.05.019; as well as Luyssaert et al. (2008). Old-growth forests as global carbon sinks. doi: 10.1038/nature07276 and its counteragument: Gundersen et al. (2021). Old-growth forest carbon sinks overestimated, doi: 10.1038/s41586-021-03266-z.
  29. Hafner et al. (2017). Treibhausgasbilanzierung von Holzgebäuden – Umsetzung neuer Anforderungen an Ökobilanzen und Ermittlung empirischer Substitutionsfaktoren (THG-Holzbau). Verfügbar unter: https://www.ruhr-uni-bochum.de/reb/mam/content/thg_bericht-final.pdf
  30. Siehe zum Beispiel: Acatech (2022). Holzbasierte Bioökonomie: Nachhaltig, zirkulär, klimaresilient. Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. Position paper. Verfügbar unter: https://www.acatech.de/publikation/holzbasierte-biooekonomie/
  31.  Basierend auf der Clusterstatistik es Thünen-Instituts für Forstwirtschaft für die beiden Sektoren Forstwirtschaft und Holzindustrie zusammen (für das Jahr 2019).
  32.  Siehe zum Beispiel den 10-jährigen Preistrend zur Verfolgung der Rohstoffpreise (international, USA). Verfügbar unter: https://tradingeconomics.com/commodity/lumber.
  33. Egenolf et al. (2022). The timber footprint of German bioeconomy scenarios compared to the planetary boundaries for sustainable roundwood supply. Sustain. Prod. Consumdoi: 10.1016/j.spc.2022.07.029
  34. Beck-O’Brien et al. (2022). Everything from wood – The resource of the future or the next crisis? How footprints, benchmarks and targets can support a balanced bioeconomy transition. WWF Germany.
  35.  Ein erster Risikokorridor (3 bis 4,2 Mrd. m3 ) wurde auf der Grundlage der geschätzten für die Holzversorgung verfügbaren Wälder (derzeit 47 %), einer durchschnittlichen globalen Produktivität von 2,5 m3 pro ha und Jahr für Produktionswälder und 9,3 m3 pro ha und Jahr für Plantagen sowie einer Ernterate von 50 % (geringes Risiko) bis 80 % (hohes Risiko) berechnet. Ziel des vorgeschlagenen Benchmarks war es, eine Diskussion über nachhaltige Versorgungskapazitäten anzustoßen, indem ein erster Schritt zur Entwicklung eines Ansatzes zur Übertragung der planetarischen Grenzen auf den Holzverbrauch unternommen wurde. Die Bevölkerungsdaten stammen von der UN. Siehe Fußnote  [34] oben.
  36.  Die globalen Verbrauchsstatistiken beruhen auf FAO-Daten und UN-Bevölkerungsstatistiken. Die Daten werden so umgerechnet, dass sie über Rinde dargestellt werden und Ernteverluste sowie eine Anpassung für Bäume außerhalb des Waldes enthalten, um die Daten vergleichbar zu machen. Siehe Fußnote  [34] oben.
  37.  112 Mio. m3 auf der Grundlage des WEHAM-Szenarios für die Naturpräferenz, bereinigt um Rinden- und Ernteverluste (siehe Fußnote [33]), wobei zu beachten ist, dass das WEHAM-Modellszenario Annahmen z. B. über das Alter der Bäume und die Zusammensetzung der Bestände enthält, was die Vergleichbarkeit einschränkt (hier nur zur Angabe einer Größenordnung, die den Verbrauch in die Perspektive der potenziellen Grenzen rückt). 90 Mio. m³ entspricht der Ernte von 80 % des in der dritten nationalen  Waldinventur geschätzten Nettozuwachses an produktiven Wäldern - siehe Fußnote [33] - und es ist zu beachten, dass die Grenze für ein geringes Risiko (50 % Ernterate des NAI in Quelle [34]) eher bei 60 Mio. m³ liegen würde. WEHAM: Oehmichen et al. (2018). Die alternativen WEHAM-Szenarien: Holzpräferenz, Naturschutzpräferenz und Trendfortschreibung. Szenarienentwicklung, Ergebnisse und Analyse. Thünen Institut. Verfügbar unter: https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn059875.pdf
  38. Nellemann (2012). Green Carbon, Black Trade: Illegal Logging, Tax Fraud and Laundering in the World’s Tropical Forests. INTERPOL und UNEP. Verfügbar unter: https://www.grida.no/publications/126
  39. Nellemann et al. (2020). Forestry Crimes and Our Planet. The Wicked Problem of Forest Policy. doi: 10.1007/978-3-030-94580-0